systemix als Mineraloge
![]() Bereits in jungen Jahren führte Stephan Ebers Untersuchungen an Biotitgraniten im Südschwarzwald durch |
Was
ist Mineralogie? Der Versuch einer Antwort ![]() |
![]() Bockswieser-Schulenberger-Gangzug im Oberharz |
zum
Spitzweg-Bild |
Mineralogie ist eben mehr, als es das
beschauliche Gemälde von Carl Spitzweg zeigt. Das Sammeln und
Bestimmen der Minerale ist allerdings eine notwendige
Voraussetzung zur Erarbeitung der Grundkenntnisse der speziellen
Mineralogie. Auch die heutige Automation der Analyseverfahren
helfen dem Mineralogen im Gelände wenig, wenn es darum geht
Gesteine einzuordnen und daraus Schlüsse über die Entstehung
bestimmter Minerale zu ziehen und was noch wichtiger ist: das
Nehmen einer repräsentativen Probe. Die Untersuchungsmethoden sind vielfältig. Allgemein spricht man bei einem Gemenge von einem Phasengemisch. Die Phasenanalyse zerfällt in folgende grundsätzliche Verfahren:
Jedes Verfahren besitzt seine Bedeutung. Sodass der Fachmann mit allen Verfahren vertraut sein muss, um im Anwendungsfall zu reproduzierbaren Ergebnissen zu kommen. Dann erst können Schlüsse gezogen werden, die ein Problem lösen helfen. Der PC ist ein normales Werkzeug zur Arbeitserleichterung. Er ersetzt das lästige Auszählen von Mineralen unter dem Mikroskop durch die Bildverarbeitung. Doch versagt diese im polarisierten Licht, sodass das geübte Auge auch weiterhin unerlässlich ist. Auch liefert die Röntgenfeinstrukturanalyse nicht immer eindeutige Ergebnisse. Sie versagt völlig, wenn die Probe aus einem Glas z.B. dem Schmuckstein Obsidian besteht. Für die Röntgenuntersucheung muss eine gewisse Menge von kristallinem Material vorhanden sein. In der Praxis hat sich immer wieder gezeigt, dass mangelnde Kenntnisse und Erfahrungen in der speziellen Mineralogie schwerwiegende Folgen nach sich zogen, die in Verlusten von Millionen Euro münden können. Das vermutet man allerdings nicht, wenn man den Mineralogen auf dem Spitzweg-Bild anschaut. |
![]() 1. für durchsichtige Minerale z.B. Gesteine bei der Dicke von 35 µm im sogenannten Durchlicht 2. für undurchsichtige (opake) Minerale z.B. Erze im sogenannten Auflicht [1] ![]() Plot
von Röntgendiffraktometeraufnahmen diverser Klinkerminerale
im Portlandzement, Ca2SiO4 (C2S),
Ca3SiO5 (C3S) und
Ca(OH)2 (CH) bei verschiedenen
Sintertemperaturen (nach Splittgerber & Müller) [2]
Bildquellen:
[1]
Seyfarth/Keune: "Phasenanalyse fester Rohstoffe und
Industrieprodukte",
VEB
Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig 1980
[2]
Splittgerber, Frank, Mueller, Anette; PY - 2003/01/01; Poster
der Tagung in Durban, 2003; Titel: "Inversion of the
cement hydration as a new method for identification and/or
recycling?"
|