Wie sich ein Carl Spitzweg einen Mineralogen vom Schlage
des Herrn von Goethe aus Weimar vorstellte, ist hier zu sehen
Die
Mineralogie zwischen allen Lehrstühlen Mineralogie ist eben mehr, als es das beschauliche Gemälde von Carl Spitzweg zeigt. Das Sammeln und Bestimmen der Minerale ist allerdings eine notwendige Voraussetzung zur Erarbeitung der Grundkenntnisse der speziellen Mineralogie. Auch die heutige Automation der Analyseverfahren helfen dem Mineralogen im Gelände wenig, wenn es darum geht Gesteine einzuordnen und daraus Schlüsse über die Entstehung bestimmter Minerale zu ziehen und was noch wichtiger ist: das Nehmen einer repräsentativen Probe. Dabei ist die Lagerstättenkunde nur ein Teil dieser Wissenschaft. Die Eigenschaften von Mineralen sind so vielfältig, dass dadurch neue Werkstoffe, technische Prozesse zur Vermeidung von Umweltschädigungen, Veredlungsprozesse in der Lebensmittelindustrie, bis hin zu medizinischen Hilfsmitteln beeinflusst werden. Gerade im Bereich des Umweltschutzes ist die Eigenschaft von Minerale sehr wichtig, man denke an die Unmöglichkeit der sicheren Lagerung radioaktiver Abfälle. Das Desaster des Bergwerks "Asse II" hätte sich vermeiden lassen, wenn nicht politische Interessen aus dem "Versuchsbergwerk eine Dauerdeponie das ursprüngliche Gutachten in den Papierkorb befördert hätten. Der damalige Leiter des Institutes für Mineralogie schrieb in besagter Studie, dass die Nutzung "als Versuchsbergwerk zur Lagerung radioaktiver Abfälle" wohl möglich sei. Doch die Verantwortlichen sahen dies als Persilschein an und unternahmen sogar Bohrungen auf der untersten Sohle, um dort hochradioaktive Abfälle mit einer Oberflächentemperatur von T=90°C zu lagern. Angesichts des Vorkommens von Carnallit in diesem Salzstock ein Walkürenritt. Doch das ist eine andere Geschichte. Es soll nur die Bedeutung dieser Wissenschaft im Kanon Natur- und Geowissenschaften verdeutlichen. Diese Wissenschaft ist noch
recht jung, da sie sich aus dem Bergbau- und Hüttenwesen wie
auch aus der Geologie entwickelte. Der steigende Rohstoffbedarf
und mit ihm auch die Nutzung erzärmerer Lagerstätten, der
Fortschritt in der Chemie und Physik ließen diesen
Forschungsbreich aus gleichzeitig wachsen, bis hin zur
"Unabhängigkeit", was nicht falsch verstanden sollte. Denn es
gibt keine "isolierten" Wissenschaften, sondern im Humboldtschen
Sinne bilden sie ein System. Das sollte man nie vergessen. Die Arbeitsweisen in der
Mineralogie fußen wie andere wissenschaftliche Arbeitsmethoden
auf einer Systematik und nachvollziehbaren Methodik. Die
statistische Probenahme besitzt eine sehr hohen
Stellenwert. Ebenso ist sehr sorgfältiges und sauberes
Arbeiten notwendig. Vor 30 Jahren tummelten sich Physiker in den
Jagdgründen der Kristallographie, einer besonderen Sparte der
Mineralogie. Man überbot sich mit immer neuen höheren
Sprungtemperaturen, bei denen Supraleitung einsetzt. Von
Fachleuten konnten diese Ergebnisse nicht bestätigt
werden. Es waren Zufallsprodukte, die nicht reproduzierbar
waren. Wenn man allein den Aufwand betrachtet um einen
Einkristall zu züchten, damit später die innewohnende
Kristallstruktur entschlüsselt werden kann, ist es naheliegend,
dass Fachfremde eher nach der Methode "Versuch und Irrtum"
Ergebnisse präsentieren. Das nebenstehende Schema zeigt die Vernetzung der Mineralogie mit den anderen Natur- und Geowissenschaften. Manches in diesem Schema
erklärt sich von selbst. Doch der Zusammenhang mit der
Mathematik ergibt sich zum Beispiel aus den "Raumgruppen", die
in ihrer Anwendung die Kristallstruktur beschreiben. Es sind
Kenntnisse aus der "Gruppentheorie" gefordert, die wohl nur noch
ältere Nicht-Mathematiker im Gedächtnis haben. Diese Theorie
gehört wie die "Mengenlehre" zum Teufelszeug, welches
gleichzusetzen ist mit der Desinformation der russischen
Propaganda. Renitente Eltern, die Probleme mit dem Dreisatz
hatten, setzten in Talkshows Kultusminister unter Druck.
Hysterische Mütter klagten die Politiker an, dass sie schuld
seien, wenn sie ihren Kindern nicht mehr bei den Hausaufgaben
helfen könnten. Aus der pädagogischen Sicht des Autors wäre es
ihm lieber, statt den Blagen bei den Hausaufgaben Stress zu
bereiten, lieber die Energie für eine vernünftige Erziehung zu
nutzen. Dann könnten sich der Autor und seine Kolleginnen und
Kollegen endlich viel mehr auf einen guten Unterricht
konzentrieren, statt Erziehungsdefizite beheben zu müssen.
Eine weitere fremd anmutende
Beziehung zur Biologie ist schnell aufgeklärt. Die Strukturen
der Proteine, von Viren und Bakteriophagen wurde von den in der
Mineralogie tätigen Kristallographen aufgeklärt. Sie ernteten
dafür Nobelpreise. In diesem Bereich sind auch solide
Mathematik-Kenntnisse erforderlich. Ein weiterer Zweig ist die
Anreicherung von Wertstoffen durch bakterielle Laugung. Doch
dazu wird später noch etwas gezeigt. Die Untersuchungsmethoden sind vielfältig. Allgemein spricht man bei einem Gemenge von einem Phasengemisch. Die Phasenanalyse zerfällt in folgende grundsätzliche Verfahren:
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![]() Dünnschliff eines magmatischen Gesteins, Quarz (hellgrau), Hornblende (gelblich) Feldspat (Albit) dunkelgrau mit paralleler Zwillingsstreifung, Glimmer (bunte Farbfetzen); Vergrößerung 200 x im polarisierten Licht |
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Jedes Verfahren besitzt seine Bedeutung. Sodass der Fachmann mit allen Verfahren vertraut sein muss, um im Anwendungsfall zu reproduzierbaren Ergebnissen zu kommen. Dann erst können Schlüsse gezogen werden, die ein Problem lösen helfen. Der PC ist ein normales Werkzeug zur Arbeitserleichterung. Er ersetzt das lästige Auszählen von Mineralen unter dem Mikroskop durch die Bildverarbeitung. Doch versagt diese im polarisierten Licht, sodass das geübte Auge auch weiterhin unerlässlich ist. Auch liefert die Röntgenfeinstrukturanalyse nicht immer eindeutige Ergebnisse. Sie versagt völlig, wenn die Probe aus einem Glas z.B. dem Schmuckstein Obsidian besteht. Für die Röntgenuntersucheung muss eine gewisse Menge von kristallinem Material vorhanden sein. In der Praxis hat sich immer wieder gezeigt, dass mangelnde Kenntnisse und Erfahrungen in der speziellen Mineralogie schwerwiegende Folgen nach sich zogen, die in Verlusten von Millionen Euro münden können. Das vermutet man allerdings nicht, wenn man den Mineralogen auf dem Spitzweg-Bild anschaut. Doch auch unter den Kollegen gibt es mitunter sehr heftige Konflikte. Zu sehr sind persönliche Animositäten oder notorische Selbstdarstellung Auslöser von Gezänk und Hass. Das kann soweit gehen, dass Forschungsergebnisse umgebogen werden, besonders bei der berüchtigten Drittmittelforschung, bis die Ergebnisse passend für den Kunden sind - also keine unangenehmen Wahrheiten erhalten. Der Autor erlebte dies in einem Fall, wo ein Kollege genau auf diese Weise mit den Ergebnissen des Autors verfuhr. Der Anlagenbauer, der für Thyssen eine spezielle Anlage zur Verwertbar der in Frage kommenden Reststoffe konstruierte, wählte ein Verfahren, welches genau das Gegenteil erreichte. Es soll nicht verschwiegen werden, dass es dem Autor eine große Genugtuung war, als er bereits als Schüttgutfachmann mit dieser Anlage und Thyssen als Kunde konfrontiert wurde. Ein alter Bekannter, war dort als Betriebsingenieur ausgebremst worden und im Endergebnis wurden 20 Millionen D-Mark in den Sand gesetzt. Merke: man soll niemals Sulfide mit Oxiden verwehseln und beachten, dass die Hochtemperaturmodifikation des Zinksulfids nicht "Zinkblende" sondern "Wurtzit" heißt. Thyssen packte das Problem nicht am Wurtzit an, sondern ließ abreißen, es waren schließlich nur Peanuts, wenn man das mit dem Desaster des Stahlwerksneubau in Brasilien vergleicht.
<satire> Wie aus vertraulichen Kreisen aus der letzten Aufsichtsratssitzung zu hören war, so wurden auf dieser Sitzung auch Planungen mit dem neuen Investor getroffen, wie der ehemaligen Thyssen-Henrichshütte in Hattingen (Ruhr) wieder etwas Leben eingehaucht werden kann. Die im Moment etwas triste Lage, wie rechts auf dem Foto zu erkennen ist, soll die abgebildete Windererhitzer-Anlage nach dem Modell "Rheinhausen" abgebaut und vor dem Wirtschaftsministerium in Berlin wieder aufgebaut und "betriebstüchtig" werden. Auf dass dem Wirtschaftsminister niemals die heiße Luft ausgehe.</satire>
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Es geht weiter mit Informationen zu Dreistoffsystemen & mehr. Siehe hier | ||